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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Einleitung
!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Vor x-Millionen von Jahren
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| Die Potsdam-Chronik 993 – 1599“ war das erste Resultat eines Arbeitschrittes, dessen Inhalt darin bestand, die 2004 in einer Chronologie zur [http://potsdam-chronik.de/Potsdamchronik/titelblatt.html Geschichte Potsdams zwischen 993 und 2003] für den Zeitraum 993 und 1599 erfaßten Daten zu verifizieren. Gesucht wurde der jeweils älteste Beleg für das aus gedruckten Chronologien entnommene Ereignis, Inhalte wurden verifiziert und die chronologische Übersicht um neue, in der Literatur gefundene Daten ergänzt. Begonnen wurde, die Übersicht mit einer umfangreichen Sammlung vielfältiger Informationen zu Orten, Personen, Bildern, Karten und Begriffen der Potsdamer Stadtgeschichte zu hinterlegen. Zeitgleich erstellten die an dieser Arbeit beteiligten Personen - Einwohner der Stadt Potsdam mit zumeist keinem Bezug zur Geschichte - die Anfänge eines Lexikons mit Begriffen aus der Geschichte und der Gegenwart Potsdams.
| Die Geschichte Potsdams beginnt zu einer Zeit, wo die Natur das Sagen hatte. Es jedoch noch keine Spezies gab, die das damalige Wirken der Natur hätte dokumentieren können. Die Naturgewalten veränderten die Oberfläche der Erde. Urozean, tektonische Bewegungen, Eiszeit, Gletscher, Wasserkraft - mit diesen Begriffen versuchte der Mensch im Nachgang, sich ein Bild von den Vorgängen zu machen, die ohne ihn abliefen. Ob das von ihm geschaffene Bild mit der Realität in dieser menschenlosen Zeit übereinstimmt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Geologische Funde, Untersuchungen der Erdoberfläche und der Genesis von Flora und Fauna halfen und helfen uns aber dabei, es zu formen. Die Beschäftigung mit dem Entstehen der uns heute bekannten Landschaft in und um Potsdam herum setzte sehr spät ein.
 
|| [[Bild:Urwald.jpg|200px|Urwald der Karbonzeit]]
 
Was die Geschichte des mittelalterlichen Potsdams anbelangt, so scheint alles klar sein. Seit 1724, als Jacob Paul Gundling erklärte, das in einer im Jahr 1712 veröffentlichten Urkunde aus dem Jahr 993 enthaltene Poztupimi sei als identisch mit dem Potsdam Friedrich Wilhelms I. anzusehen, wurde und wird von Fachwissenschaftlern wie von Laien unisono verkündet: die Ersterwähnung Potsdams erfolgte am 3. Juli 993. ''Doch wie sicher ist das wirklich?''
 
 
''Was wissen wir über das mittelalterliche Erscheinungsbild Potsdams - das frühe und das späte?'' Im Zusammenhang mit der 1000-Jahrfeier im Jahr 19993 machten die Landesarchäologen den damals aktuellen Stand der archäologischen Forschungen zu Potsdam öffentlich. Die seitdem gewonnenen neuen Erkenntnisse sind in publizistischer Form bislang nicht öffentlich gemacht worden. Was für Potsdam normal zu sein scheint. Oder wo ist die von Fachwissenschaftlern verfasste stadtgeschichtliche Arbeit über das mittelalterliche Potsdam zu finden? Wo ist das von ihnen erarbeitete biographische Lexikon zur Geschichte der Stadt? Publikationen zu und über Potsdam gibt es viele.
'''Doch wie solide sind sie?'''
 
 
Die nachfolgende Chronologie ist ein Versuch, mehr Solidität in die Aufarbeitung der Geschichte Potsdams einzubringen. Sie hat zugleich das Ziel, die öffentlich gemachten historischen Fakten zu erfassen und sie hinsichtlich ihrer Stichhaltigkeit zu hinterfragen. Es kann lediglich ein Anfang sein, aber es ist einer, der öffentlich erfolgt und sich an alle Bürgerinnen und Bürger Potsdams wendet sowie an alle an der Geschichte Potsdams interessierten Personen im Land Brandenburg, in Deutschland und im Ausland. Es wird viel Hilfe benötigt. Vor allem, wenn es darum geht, in außerhalb Deutschlands befindlichen Archiven Informationen zu und über Potsdam aufzustöbern.  
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Die Ersterwähnungsurkunde von 993
!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Die Zeit der Tiere
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| Eine Pergamenturkunde in lateinischer Schrift, versehen mit dem Datum 3. Juli 993, enthält den Hinweis auf einen Platz mit Namen „Poztupimi“ auf der Insel "Chotiemvicles" in der Provinz "Hevellon". Unterzeichnet wurde sie von König [[Otto III.]], der den Ort seiner Tante Mathilde, der Äbtissin des sächsischen Klosters Quedlinburg, schenkte. 1712 gelangt die Urkunde durch Friedrich Ernst Kettner erstmalig in gedruckter Form an die Öffentlichkeit. 1724 erklärt Jacob Paul Gundling, Hofhistoriograph des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I., dass das darin erwähnte „Poztupimi“ identisch sei mit Potsdam. Seitdem wird die Ersterwähnung Potsdams auf 993 datiert.
|[[Bild:Tiere.jpg|200px|center|Urelefanten im Braunkohlenurwald]]
|| [[Bild:urkunde.jpg|200px|Urkunde aus dem Jahre 993]]
| Im Miozän (23,03–5,333 Millionen Jahren)  bildeten sich in der Potsdamer Gegend in einer subtropischen Landschaft mit Flüssen und Seen ausgedehnte Moorgebiete, aus denen Braunkohlenflöze hervorgingen. Spuren von Braunkohle wurden am Brauhausberg nachgewiesen. Auch in der Nutheniederung wurde ein hoher Anteil von Kohleteilchen gefunden. Durch tektonische Bewegungen gerieten die Braunkohleablagerungen in Wechsellagerung mit den darüber und darunter befindlichen Sedimenten. \n\nDas Dinotherium war eine der im Braunkohlenurwald lebenden Tiergattungen. Ob es auch im Potsdamer Raum gelebt hatte, ist nicht bekannt. Es gibt keine fossilen Funde aus dieser Zeit.
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Das slawische Poztupimi
!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Lange nach den Gletschern kam der Mensch
 
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|[[Bild:Poztupimi10.Jh.jpg|200px|center|Rekonstruktion des slawischen Burgortes Poztupimi im 10. Jh.]]
| Auf das Ende der Eiszeit am Ende des Jungpleistozäns folgte die Herausbildung einer Tundra mit Süß- und Sauergräsern. Diese wurde durch eine Strauchtundra abgelöst, mit Weide, Sanddorn und Strauchbirke. Das große Nahrungsangebot lockte das Ren an und ihm folgten die Rentierjäger der älteren Steinzeit (vor 8000 Jahre v. u. Z.). Hinterlassenschaften von altsteinzeitlichen Jägern - bearbeitete Feuersteine, Werkzeuge aus Knochen und Geweihen - konnten in der Potsdamer Gegend nicht gefunden werden. Reichlicher dagegen sind Funde aus der Mittelsteinzeit (8000 bis 3000 v. u. Z.). Auf Talsandinseln und Talsandzungen in der Nutheniederung lebten in Wohngruben Jäger und Fischer. Auf räumlich ausgedehnten und mehrfach aufgesuchten Plätzen hinterließen sie Feuersteinwerkzeuge. Am Ende des 3. Jahrtausends v. u. Z. vollzog sich der Übergang zu Bodenanbau und Viehhaltung.
|| Im Jahr 1911 wurden im Uferbereich der Havel unweit der Heilig-Geist-Kirche Überreste eines alten slawischen Burgwalls entdeckt. Der archäologische Beweis für eine frühe slawische Besiedlung und auch für die Existenz des 993 urkundlich erwähnten „Poztupimi“ war offensichtlich gefunden. Weitere seitdem gemachte Funde untermauerten das Wissen über eine slawische Wasserburg und zweier nördlich gelegener Fischersiedlungen, die bis in die Zeit der askanischen Herrschaft über die Mark Brandenburg bestanden haben sollen. Noch heute erinnert die „Burgstraße“ an dieser Stelle an diese erste frühslawische Keimzelle des heutigen Potsdams.
|[[Bild:Urhorde.jpg|200px|Jäger und Sammler der letzten Eiszeit am Rastplatz]]
Bildquelle:Geisler, Horst; Grebe, Klaus: Poztupimi – Potstamp – Potsdam
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Mittelalterliche Stadt Potstamp?
!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Bronze und Eisen verändern die Lebenswelt
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| Potsdam gehört nicht zu den bedeutenden mittelalterlichen Städten der Mark Brandenburg. In überlieferten Urkunden, mit denen die märkischen Städte Bündnisse besiegelten oder dem jeweiligen Kurfürsten der Mark gegenüber huldigten, ist Potsdam nicht unter den Unterzeichnenden. Auch der in frühen schriftlichen Zeugnissen auftauchende Begriff „civitas“ kann nur bedingt als Beleg für die Existenz einer mittelalterlichen Stadt „Potstamp“ - eine der vielen damals gebräuchlichen Schreibweisen - gelten. Erste urkundliche Belege für die Verleihung des Stadtrechts an Potsdam gibt es erst in einer Urkunde aus dem Jahre 1345 und im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375.
|[[Bild:Germanen.jpg|200px|center|Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer]]
Bildquelle:Geisler, Horst; Grebe, Klaus: Poztupimi – Potstamp – Potsdam<br>
| In der Bronzezeit (1800-800 v. u. Z.) trat neben den Ackerbauer und Viehzähmer der Handwerker. Er schmolz das von auswärts bezogene Bronzemetall und fertigte Gebrauchs- und Schmuckgegenstände, die Händler an den Mann und die Frau brachten. Bronzezeitliche Siedlungsreste wurden im Bereich des Alten Marktes entdeckt sowie in der zum heutigen Bergholz-Rehbrücke gehörenden Nutheniederung (Burgfischerei). Ebenso gab es an diesen Standorten Entdeckungen von Urnenfeldern aus jener Zeit. Funde aus der späten Bronze- und der frühen Eisenzeit sind aus der Nachbarschaft des Königswalles bei Kramnitz und aus diesem Wall selbst bekannt. Musste das Bronze von außen bezogen werden, so wurde der Mensch in der Eisenzeit (800-1 v. u. Z.) durch das Schmelzen des heimischen Raseneisensteins von der Metalleinfuhr unabhängig. Hinweise auf Wohnsiedlungen aus der Eisenzeit gibt es nicht.
||[[Bild:turmburg.jpg|200px|center|Rekonstruktion der Potsdamer Turmburg etwa im 13. Jh.]]
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Kirche und Glauben
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| Belegt ist die frühe Existenz von Klöstern in der Mark Brandenburg. Wann sich die Kirche auch auf der Insel Potsdam ansiedelte, ist bislang noch nicht eindeutig nachweisbar. In das Jahr 1314 fällt die erste Erwähnung einer in Potsdam bestehenden Kirche. Für die Dörfer in der Umgebung gibt es frühere Hinweise auf Kirchenbauten. Aber wie lange lebten im mittelalterlichen Potsdam noch Menschen, die sich bereits zum christlichen Glauben bekannten, gleichzeitig jedoch noch den alten slawischen Gottheiten die Treue hielten? Oder waren die frühen Potsdamer nicht nur treue Untertanen des jeweiligen Herrschers, sondern auch gute Katholiken?
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Brücken, Burgen, Schlösser
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| Wer auf die Insel Potsdam gelangen wollte, benötigte dazu Brücken oder anderweitige Übersetzmöglichkeiten. Zum Schutz des wichtigen Havelüberganges – der heutigen Langen Brücke – wurde bereits im 13. Jahrhundert eine deutsche Turmburg errichtet. Ihre Überreste konnten die Archäologen freilegen. Unter Einbeziehung dieses Standortes entstand daraus später eine Renaissanceburg. Ihr folgte zum Ende des 16. Jahrhunderts die erste Schlossanlage, die als Residenz der jeweils Herrschenden ständig weiter vervollkommnet wurde und bis zu ihrem Abriss 1959/60 maßgeblich das Gesicht der Stadt Potsdam prägte.
Bildquelle:Geisler, Horst; Grebe, Klaus: Poztupimi – Potstamp – Potsdam<br>
||[[Bild:Renaissanceburg.jpg|250px|center|Rekonstruktion der s.g. Renaissanceburg etwa im 14. Jh.]]
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Potsdam – beliebt als Pfand
!colspan="4" bgcolor="#abcdef"|  Germanen, Slawen, Deutsche - Völker wandern durch Europa
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| Großer Beliebtheit bei den jeweils herrschenden Kaisern, Königen oder Kurfürsten erfreuten sich die Mark Brandenburg und das Gebiet des heutigen Potsdam als Pfandobjekt oder für die Belehnung treuer Untertanen. So verpfändete der junge Markgraf Sigismund, ein Sohn Kaiser Karls IV., die Mark im Jahre 1385 für 565.263 Goldgulden an seine Vettern Jobst und Procop von Mähren für die Hilfe bei seiner Königswahl. Bereits 1410 wird die Mark ein weiteres Mal verpfändet, diesmal von Markgraf Jodocus an Landgraf Wilhelm in Thüringen für 40.000 Böhmische Schock. Diese ständigen Besitzwechsel durchziehen die Geschichte des mittelalterlichen Potsdams. Sie schufen nicht nur Verärgerung bei den Bürgern und wachsenden Unmut beim Adel, sondern auch Unsicherheit auf Straßen und Wegen.
| Am Ende der Römischen Kaiserzeit (1-500 u. Z.)kam es zur völligen Abwanderung von Menschen aus unserer Region. Letzte Siedlungsspuren aus dieser Zeit gibt es vom Beetz im Nuthetal. Die frei gewordenen Räume boten einwandernden slawischen Stämmen die Möglichkeit, ihre Wanderschaft durch Europa zu beenden und sesshaft zu werden. Die Siedler kamen aus dem Oderraum an die Havel und die Nuthe. Sie legten Wohnsiedlungen an, betrieben Fischfang und auch Ackerbau.Zu ihrem Schutz und zur Behauptung ihres neuen Siedlungsgebietes bauten sie Burgen.<br>
||[[Bild:Slawensiedlung.jpg|200px|center|Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer]]
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Version vom 13. November 2014, 17:15 Uhr

Vor x-Millionen von Jahren
Die Geschichte Potsdams beginnt zu einer Zeit, wo die Natur das Sagen hatte. Es jedoch noch keine Spezies gab, die das damalige Wirken der Natur hätte dokumentieren können. Die Naturgewalten veränderten die Oberfläche der Erde. Urozean, tektonische Bewegungen, Eiszeit, Gletscher, Wasserkraft - mit diesen Begriffen versuchte der Mensch im Nachgang, sich ein Bild von den Vorgängen zu machen, die ohne ihn abliefen. Ob das von ihm geschaffene Bild mit der Realität in dieser menschenlosen Zeit übereinstimmt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Geologische Funde, Untersuchungen der Erdoberfläche und der Genesis von Flora und Fauna halfen und helfen uns aber dabei, es zu formen. Die Beschäftigung mit dem Entstehen der uns heute bekannten Landschaft in und um Potsdam herum setzte sehr spät ein. Urwald der Karbonzeit


Die Zeit der Tiere
Urelefanten im Braunkohlenurwald
Urelefanten im Braunkohlenurwald
Im Miozän (23,03–5,333 Millionen Jahren) bildeten sich in der Potsdamer Gegend in einer subtropischen Landschaft mit Flüssen und Seen ausgedehnte Moorgebiete, aus denen Braunkohlenflöze hervorgingen. Spuren von Braunkohle wurden am Brauhausberg nachgewiesen. Auch in der Nutheniederung wurde ein hoher Anteil von Kohleteilchen gefunden. Durch tektonische Bewegungen gerieten die Braunkohleablagerungen in Wechsellagerung mit den darüber und darunter befindlichen Sedimenten. \n\nDas Dinotherium war eine der im Braunkohlenurwald lebenden Tiergattungen. Ob es auch im Potsdamer Raum gelebt hatte, ist nicht bekannt. Es gibt keine fossilen Funde aus dieser Zeit.


Lange nach den Gletschern kam der Mensch
Auf das Ende der Eiszeit am Ende des Jungpleistozäns folgte die Herausbildung einer Tundra mit Süß- und Sauergräsern. Diese wurde durch eine Strauchtundra abgelöst, mit Weide, Sanddorn und Strauchbirke. Das große Nahrungsangebot lockte das Ren an und ihm folgten die Rentierjäger der älteren Steinzeit (vor 8000 Jahre v. u. Z.). Hinterlassenschaften von altsteinzeitlichen Jägern - bearbeitete Feuersteine, Werkzeuge aus Knochen und Geweihen - konnten in der Potsdamer Gegend nicht gefunden werden. Reichlicher dagegen sind Funde aus der Mittelsteinzeit (8000 bis 3000 v. u. Z.). Auf Talsandinseln und Talsandzungen in der Nutheniederung lebten in Wohngruben Jäger und Fischer. Auf räumlich ausgedehnten und mehrfach aufgesuchten Plätzen hinterließen sie Feuersteinwerkzeuge. Am Ende des 3. Jahrtausends v. u. Z. vollzog sich der Übergang zu Bodenanbau und Viehhaltung. Jäger und Sammler der letzten Eiszeit am Rastplatz


Bronze und Eisen verändern die Lebenswelt
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
In der Bronzezeit (1800-800 v. u. Z.) trat neben den Ackerbauer und Viehzähmer der Handwerker. Er schmolz das von auswärts bezogene Bronzemetall und fertigte Gebrauchs- und Schmuckgegenstände, die Händler an den Mann und die Frau brachten. Bronzezeitliche Siedlungsreste wurden im Bereich des Alten Marktes entdeckt sowie in der zum heutigen Bergholz-Rehbrücke gehörenden Nutheniederung (Burgfischerei). Ebenso gab es an diesen Standorten Entdeckungen von Urnenfeldern aus jener Zeit. Funde aus der späten Bronze- und der frühen Eisenzeit sind aus der Nachbarschaft des Königswalles bei Kramnitz und aus diesem Wall selbst bekannt. Musste das Bronze von außen bezogen werden, so wurde der Mensch in der Eisenzeit (800-1 v. u. Z.) durch das Schmelzen des heimischen Raseneisensteins von der Metalleinfuhr unabhängig. Hinweise auf Wohnsiedlungen aus der Eisenzeit gibt es nicht.


Germanen, Slawen, Deutsche - Völker wandern durch Europa
Am Ende der Römischen Kaiserzeit (1-500 u. Z.)kam es zur völligen Abwanderung von Menschen aus unserer Region. Letzte Siedlungsspuren aus dieser Zeit gibt es vom Beetz im Nuthetal. Die frei gewordenen Räume boten einwandernden slawischen Stämmen die Möglichkeit, ihre Wanderschaft durch Europa zu beenden und sesshaft zu werden. Die Siedler kamen aus dem Oderraum an die Havel und die Nuthe. Sie legten Wohnsiedlungen an, betrieben Fischfang und auch Ackerbau.Zu ihrem Schutz und zur Behauptung ihres neuen Siedlungsgebietes bauten sie Burgen.
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer