Brauerstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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==1798==
==1798==
In der Schloß- oder Brauerstraße, die von der langen Brücke nach dem alten Markt, und dann in schräger Richtung nach der Burgstraße und der Berlinerstraße führet, steht
''In der Schloß- oder Brauerstraße, die von der langen Brücke nach dem alten Markt, und dann in schräger Richtung nach der Burgstraße und der Berlinerstraße führet, steht''


''der '''Gasthof zum rothen Adler''', dem Durchgange des Schlosses gegen über, eine Nachahmung des Palladio. Das untere Stock ist rustik, die beyden obern aber enthalten acht dorische kannelirte Wandsäulen. Im Friese des Hauptgesimes sind Triglyphen, deren 30 Melopen Heyne mit Schildern, Skelets etc. verziert hat. Dei sieben Fenster des zweyten Geschosses haben perspectivische Seiten und Bogen nebst dergleichen Imposten, und deren Schlußsteine sind Köpfe, die nebst den sechs Vasen auf der Attik von Heyne verfertigt sind.''
''Das '''Noacksche Haus''' schön von Gontard 1777 gebauet, hat über dem Erdgeschosse eine Kolonnade von sechs freystehenden Säulen mit einer Balustrade, die einen Altan längs des Hauses formirt und worauf sechs Vasen stehen. Darüber ist noch ein Geschoß mit einem, mit zwey Termen und zwey Kindern verzeirten Mittelfester, und über diesem Geschosse eine mit sechs Figuren verzierte Balustrade.''


''der '''Gasthof zum rothen Adler''', dem Durchgange des Schlosses gegen über, eine Nachahmung des Palladio. Das untere Stock ist rustik, die beyden obern aber enthalten acht dorische kannelirte Wandsäulen. Im Friese des Hauptgesimes sind Triglyphen, deren 30 Melopen Heyne mit Schildern, Slkelets etc. verziert hat. Dei sieben Fenster des zweyten Geschosses haben perspectivische Seiten und Bogen nebst dergleichen Imposten, und deren Schlußsteine sind Köpfe, die nebst den sechs Vasen auf der Attik von Heyne verfertigt sind.''


Das Noacksche Haus





Version vom 23. März 2012, 19:03 Uhr

Nach den dort ansässigen Bierbrauern benannte, bei der Anlage des Zentrums Süd beseitigte Straße, die vom Alten Markt zum Blücherplatz (Südecke des Kulturhauses Altes Rathaus) führte und im 18. Jahrhundert mit der später benannten Humboldtstraße Schloßstraße hieß. Um 1948 wurde der Blücherplatz in die Brauerstraße einbezogen. (1)


1763

1) Die Schloß- oder Brauerstraße führt von der langen Brücke oder dem Teltauer Thore, nach der Burgstraße und Berlinerstraße. An der linken Seite derselben ist vorzüglich merkwürdig: das Königl. Schloß. ...

Nach der Beschreibung des Schlosses und der anhängenden Gebäude, wenden wir uns wieder zur Brauerstraße, welche den Namen noch behalten hat, weil vor alten Zeiten alle Brauer an der Havel gewohnet haben, daher ist fast jedes Haus in dieser Straße zum Brauhause eingerichtet. In dieser Straße sind viele neuerbauete Häuser. Merkwürdig sind: zwey Häuser am Wasser, wovon das eine dem Operettensaal über stehet, und vom itzigem Könige nach dem Palladio, in dorischer Ordnung ist erbauet worden. das andere stößt an die Burgstraße, und ist im Geschmack des Serlio nach dorischer Ordnung. (2)


1798

In der Schloß- oder Brauerstraße, die von der langen Brücke nach dem alten Markt, und dann in schräger Richtung nach der Burgstraße und der Berlinerstraße führet, steht

der Gasthof zum rothen Adler, dem Durchgange des Schlosses gegen über, eine Nachahmung des Palladio. Das untere Stock ist rustik, die beyden obern aber enthalten acht dorische kannelirte Wandsäulen. Im Friese des Hauptgesimes sind Triglyphen, deren 30 Melopen Heyne mit Schildern, Skelets etc. verziert hat. Dei sieben Fenster des zweyten Geschosses haben perspectivische Seiten und Bogen nebst dergleichen Imposten, und deren Schlußsteine sind Köpfe, die nebst den sechs Vasen auf der Attik von Heyne verfertigt sind.

Das Noacksche Haus schön von Gontard 1777 gebauet, hat über dem Erdgeschosse eine Kolonnade von sechs freystehenden Säulen mit einer Balustrade, die einen Altan längs des Hauses formirt und worauf sechs Vasen stehen. Darüber ist noch ein Geschoß mit einem, mit zwey Termen und zwey Kindern verzeirten Mittelfester, und über diesem Geschosse eine mit sechs Figuren verzierte Balustrade.



Brauerstraße 1

Brauerstraße 2

Brauerstraße 3

Brauerstraße 4

Brauerstraße 5

Brauerstraße 6

Brauerstraße 7

Brauerstraße 8



Einzelnachweise

(1) Klaus Arlt: Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung. In: Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci. Verein für Kultur und Geschichte Potsdams e.V., 4. Jahrgang (1999), Heft 2, S. 20

(2)Nicolai, Friedrich, Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und alle daselbst befindliche Merkwürdigkeiten. Nebst einem Anhange, enthaltend die Leben aller Künstler, die seit Churfürst Friedrich Wilhelms des Großen Zeiten in Berlin gelebet haben, oder deren Kunstwerke daselbst befindlich sind, Berlin bey Friedrich Nicolai, 1769, S. 499, S. 506 f.